Es sind die Chiringuitos, die das unvergleichliche Ibiza-Feeling in Reinkultur verkörpern. Aber nicht jedes Lokal, dass sich so nennt, ist auch eines. Tatsächlich gibt es auf Ibiza 14 offizielle Chiringuitos. ¡Hola Ibiza! stellt sie alle vor.
Traum-Sonnenuntergang am Chiringuito Escondida (Foto: Marcel Brunnthaler)
Eine einfache Bretterbude direkt am Wasser, ein paar Tische und Stühle im Sand, ehrliche Gerichte vom Grill, leckere Drinks oder einfach nur ein Bier – und das alles zu normalen Preisen. Was nach nostalgischen Erinnerungen aus dem letzten Jahrhundert klingt, gibt es auch 2024 auf Ibiza noch. Die Rede ist von Ibizas Chiringuitos. Insgesamt 14 offizielle Chiringuitos gibt es noch auf Ibiza. Ja – tatsächlich: Es gibt „offizielle“ Chiringuitos, also Chiringuitos mit einer entsprechenden Lizenz.
Ibizas 14 offizielle Chiringuitos
1 Chiringuito Cala Codolar (Cala Codolar) 2 Cala Escondida (Racó d’en Xic/Cala Comte) 3 Amàre Beach (Punta Xinxó) 4 Kiosko Pas de S’Illa (Port de Sant Miquel) 5 Chiringuito Xuclar (Cala Xuclar) 6 Chiringuito Cala d’en Serra (Cala d’en Serra) 7 Chiringuito Aguas Blancas (Aigües Blanques) 8 Chiringuito Pou des Lleó (Pou d’es Lleó) 9 Kiosku Cala Mastella (Cala Mastella) 10 Kiosko Cala Llenya (Cala Llenya) 11 Chiringuito Can Colomaret (Cala Nova) 12 Caló de s’Alga Beach Bar (Siesta) 13 Hydrogen Beach Bar (Cala Olivera) 14 Chiringuito Sa Punta (Talamanca)
Nicht alles, was sich Chiringuito nennt, ist auch einer
Per definitionem ist ein Chiringuito eine einfache Strandkneipe direkt am Meer. Dabei darf sie per Gesetz genau deshalb nicht gemauert sein und muss komplett demontierbar sein. Hintergrund: Spaniens Küstenschutzbehörde möchte verhindern, dass so nah am Wasser Gebäude entstehen und sich Restaurants illegal ausbreiten. Schließlich regelt das spanische Küstenschutzgesetz („Ley de Costas“) unter anderem, dass die Küste frei zugänglich sein muss. Und tatsächlich müssen Ibizas Chiringuitos entweder jeden Winter oder zumindest alle vier bis acht Jahre, je nachdem, wie lange die Lizenz gilt (das ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich geregelt), komplett abgebaut werden. Gleichzeitig müssen Chiringuitos etliche Umweltauflagen erfüllen, es ist genau festgelegt, wie viele Tische, gegebenenfalls auch Liegen, und welche Art von Speisen angeboten werden dürfen. Außerdem müssen Toiletten zur Verfügung gestellt werden.
Trotz spezieller Lizenz ist der Begriff „Chiringuito“ nicht geschützt – jedes Lokal kann sich also Chiringuito nennen. Und das machen viele auch. Wohl, um das besondere Chiringuito-Flair zu verkörpern. Und so findet man in mäßig gut recherchierten Reiseführern oder Artikeln über Ibiza und auch auf Google, wenn man nach „Chiringuito Ibiza“ sucht, unter den Top-Treffern etliche Lokalitäten, die gar keine Chiringuitos, und oftmals zudem vergleichsweise teuer, vor allem aber weit vom echten Chiringuito-Flair entfernt sind: Das El Chiringuito in Es Cavallet zum Beispiel. Das ist sogar das Gegenteil eines Chiringuitos, nämlich ein (teurer) Beachclub. Dann das Chiringuito Cala Gracioneta. Auch das ist alles andere als ein Chiringuito, sondern vielmehr ein (gutes, aber verdammt teures) Beachrestaurant. Oder das Chiringuito Pascual in Port de Sant Miquel. Auch das ist kein Chiringuito, sondern schlicht eine (zumindest nicht besonders teure) Beachbar. Gleichzeitig findet man von den 14 offiziellen Chiringuitos auf Ibiza viele überhaupt nicht auf Google. Die allermeisten haben nicht einmal eine Homepage. Schließlich sind sie zumeist seit Generationen in ibizenkischer Familienhand und werden auch nicht annähernd derart kommerziell betrieben wie Ibizas Beachclubs oder viele der vergleichsweise teuren Beachrestaurants.
Chiringuito-Lizenzen wecken Begehrlichkeiten
Wie heiß begehrt die wenigen Chiringuito-Lizenzen sind, zeigt Formentera, wo gerade nahezu alle bisherigen Chiringuito-Betreiber ihre Konzessionen in einem skandalösen Vergabeprozess verloren haben, nachdem unter anderem inselfremde Unternehmen aus Ibiza und vom Festland das bis zu Achtfache der bisherigen Lizenzgebühren geboten haben und die Inselregierung (Consell Insular de Formentera) von der Möglichkeit, unabhängig vom finanziellen Gebot dem besseren Gesamtkonzept den Zuschlag zu geben, keinen Gebrauch gemacht hat. 2023 war somit leider die letzte Saison für Legenden wie Pirata Bus, Chiringuito Saona oder Lucky. Eine Katastrophe für die Insel!
Auch auf Ibiza sind in den letzten 30 Jahren etliche Chiringuitos verschwunden, insbesondere im Gemeindegebiet von Sant Josep de Sa Talaia, wo es an 23 Stränden lediglich noch drei Chiringuito-Lizenzen gibt. Die meisten wurden durch teure Beachclubs und Beachrestaurants ersetzt. Und selbst bei den aktuellen Lizenzen scheint nicht immer alles ganz sauber vonstatten zu gehen.
So bestätigt zwar das Ayuntamiento von Sant Josep, dass es an der Punta Xinxó südlich von Sant Antoni einen offiziellen Chiringuito gibt, konnte (oder möchte?) den Namen und Lizenzinhaber aber trotz mehrfacher Nachfrage bisher nicht benennen. Und tatsächlich gibt es hier an exakt der Stelle, an der vor Corona noch der Chiringuito a la Playa einfache Snacks und Plastikliegen angeboten hatte, einen Holzcontainer, also eine Beachbar, die alle offiziellen Kriterien erfüllt. Nur dass dieser „Chiringuito“ heute Amàre Beach heißt, zum gleichnamigen Luxushotel gehört und von dessen uniformiertem Personal betrieben wird, das mit dem Begriff Chiringuito nichts anfangen kann, aber sehr freundlich Cocktails, allerlei raffinierte Speisen und luxuriöse Liegen anbietet.
Auch in der zur Gemeinde Sant Joan gehörenden Cala d’en Serra ganz im Norden von Ibiza ist die Lage dubios: Der langjährige Besitzer der Chiringuito-Lizenz soll diese, wie Insider bestätigen, schon lange „untervermieten“. Bis 2017 an ein deutsch-holländisches Paar, aktuell soll es einen Deal mit Six Senses geben. Auf Nachfrage im Six Senses Hotel hält man sich allerdings bedeckt. Der Chiringuito gehöre nicht zu Six Senses, man könne durchaus aber über den Concierge Tische und Liegen reservieren. Und vor Ort? Da gab sich das Personal zunächst sehr freundlich und erzählte, dass die exklusiven Holzliegen inklusive Auflage und Schirm 40 Euro kosteten. Auf die Frage, wer denn der Chef sei und wer die Lizenz halte, wollte plötzlich niemand Bescheid wissen. „Das ist sehr kompliziert …. Nein, wir wissen nicht, wer der Chef ist.“
So weit die aktuellen, meiner Einschätzung nach fragwürdigen, Entwicklungen rund um Ibizas Chiringuitos. Die allermeisten jedoch verkörpern genau das, was viele suchen: Ibizas ganz besondere Laissez-faire-Atmosphäre in Kombination mit positiven Vibes, leckerem Essen und entspannten Menschen.
Ley de costas
Das Spanische Küstenschutzgesetz vom 28. Juli 1988 regelt die Bestimmung, den Schutz, die Nutzung und die Behördenzuständigkeit für das öffentliche Eigentum an den Meeres- und insbesondere Küstenlandschaften Spaniens. Das Gesetz gewährleistet u.a. das Recht der Allgemeinheit auf Betreten und Bewandern des gesamten Küstenstreifens. So müssen Grundstücksbesitzer jedermann ein Wegerecht im Bereich eines Streifens von sechs bis 20 Metern zur Meereslinie (gemessen bei Wasserhöchststand) einräumen. Der genaue Verlauf des Durchgangswegs wird durch die Küstenschutzbehörde festgelegt.
Chiringuito Sa Punta
Fish Shack, Chiringuito de María, Paco i María, María y Paco, The Sardines, The Hidden, Quiosc de les roques, Chiringuito Sa Punta … Der spektakulär gelegene Kiosko am äußersten Ende der Talamanca-Bucht in Sa Punta mit Blick auf Eivissas Festungsstadt Dalt Vila ist der „Chiringuito der 50 Namen“, erzählt Samar, der gefühlt beinahe ebenso viele Sprachen spricht. Der auf Formentera geborene Neffe des verstorbenen Paco und der 78-jährigen María führt den Chiringuito mit dem vielleicht internationalsten Gästemix gemeinsam mit seiner Cousine Miriam. „Unser Chiringuito besteht seit 46 Jahren und ist von Anfang an in Familienhand“, erzählt mir Samar. Seine Tante María, die den Chiringuito mit ihrem Mann Paco gegründet hat, kommt immer noch sechs Tage die Woche aus Sant Carles nach Sa Punta und ist sehr stolz auf Miriam und Samar. „Ibiza verändert sich rasant“, erzählt sie und lächelt wehmütig. „Nur in unserem Chiringuito scheint die Zeit ein wenig langsamer zu ticken.“
Neben vier großen rot lackierten Tischen unter einem Sonnensegel stehen vereinzelte Tische und Stühle auf den Felsen verteilt direkt am Wasser. Hier findet jeder seinen Platz, der etwas Geduld mitbringt. Auf der Karte stehen Fischgerichte frisch vom Markt, wie gegrillte Dorade (24 Euro), Wolfsbarsch (24,50 Euro) oder Gambas (31 Euro), aber auch Entrecôte (25 Euro) und Salate (ab 6,75 Euro). Zwar gibt es keine Cocktails, dafür aber den typischen Café Caleta, der mit Brandy, Rum und ibizenkischen Kräutern gebraut wird. €€; täglich 10 bis 23 Uhr, bis Mitte Oktober, nur Barzahlung.
Chiringuito Xuclar
Nicht übertrieben: Im Chiringuito Xuclar in der gleichnamigen Bucht kommt Haute Cuisine aus der Strandbude auf die Teller. Da können einige mehr als doppelt so teure Restaurants auf der Insel einpacken! Dazu die Füße im Sand und ein mega-freundlicher Franky, der den Chiringuito seit 19 Jahren gemeinsam mit seiner Frau Sara und seinem Schwager Carlos betreibt. „Den ersten Chiringuito hat mein Schwiegervater vor 42 Jahren eröffnet“, erzählt Franky, der aus Barcelona kommt und sich nicht nur auf, sondern auch in Ibiza verliebt hat. „Der Chiringuito ist jetzt mein Leben“, schwärmt er. „Wir schauen laufend, wie wir uns verbessern können.“ Diesen Perfektionismus gepaart mit absoluter Leidenschaft spürt und schmeckt man. Und obwohl hier raffinierte Gerichte wie Ceviche Xuclar (19,50 Euro), ein saftiger Oktopus mit Avocado und Mango (21,50 Euro) oder ein perfekt zubereiteter wilder Wolfsbarsch (84,50 Euro/Kilo) auf der handgeschriebenen Tafel stehen, versprüht das Xuclar doch das unvergleichlichen Chiringuito Flair mit jeder Pore. „Gehobene Küche und Einfachheit sind für mich kein Widerspruch“, sagt Franky. „Die Essenz der Chirin-guitos ist nämlich Einfachheit! Einfach nur Du, Deine Liebsten, Dein Essen und der Strand.“ €€€; Sonntag/Montag 10 bis 19 Uhr, sonst 10 bis 22 Uhr, bis Ende Oktober. Tel. +34 971 337 666, nur Barzahlung (unbedingt reservieren!)
Chiringuito Pou des Lleó
Ein mit Palmenwedeln bedeckter Kiosko, leicht erhöht in der kupferroten Bucht Pou d‘es Lleó gelegen, davor eine Handvoll Holztische und -stühle direkt am Wasser bei den alten Fischergaragen – der Chiringuito Pou des Lleó im Nordosten von Ibiza zählt zu den charmantesten und gleichzeitig coolsten der Insel. Victor, der den Kiosko vor 15 Jahren von seinem Großvater übernommen hat, führt den Familienbetrieb gemeinsam mit einem super jungen und super freundlichen Team – „alles Familie oder Freunde aus dem Ort“, sagt Victor. Der Chiringuito ist seit über 50 Jahren in Familienhand, genauso wie das gleichnamige Hostal und Restaurant mit authentischer ibizenkischer Küche gleich um die Ecke. Auf das Drama rund um die Chiringuitos in Formentera angesprochen, sieht Victor die Situation in seiner Gemeinde optimistischer: „Santa Eulària ist nicht Formentera. Unser Ayuntamiento unterstützt uns und macht einen guten Job!“ Auf der Karte finden sich frischer Fisch („von unserem Nachbarn, der Fischer ist“), leckere Burger (ab 11 Euro), aber auch vegetarische Gerichte wie Tallarines de calabacin (Zucchini-Nudeln; 14 Euro) sowie frisch gepresste Säfte (4 Euro) und Kindergerichte (8 bis 10 Euro). €€; täglich 11.30 bis 22 Uhr, bis 31. Oktober, @chiringuitopoudeslleo, nur Barzahlung
Kiosku Cala Mastella
Ein echter Geheimtipp unter Ibizas Chiringuitos ist der Kiosku Cala Mastella, der eine Bucht neben dem legendären Fischrestaurant El Bigotes beinahe so was wie ein Schattendasein fristet. Völlig zu Unrecht: Pepe Bonet und Angel Pins haben hier in den letzten acht Jahren eine wahre Oase der Ruhe geschaffen und zaubern ehrliche, perfekt zubereitete Fischgerichte auf die Teller: Seezunge (20 Euro), Sardinen (16 Euro) oder Schwertfisch (22 Euro) zum Beispiel. Natürlich gibt es aber auch Fleischgerichte, Salate, Snacks und Eis für die Kinder. Man sitzt traumhaft im Schatten zwischen Bambus, Pinien und Wacholderbäumen mit Blick auf die kleine hufeisenförmige Bucht, die mit ihrem flach abfallenden Strand ideal für Familien und Stand-Up-Paddler ist. €€; täglich 10 bis 19 Uhr, bis Ende Oktober, Tel. +34 690 373 176
Kiosko Pas de S’Illa
Auch Ibiza hat seinen Piraten-Chiringuito! Im Kiosko Pas de S’Illa wird während der Saison die Piratenflagge gehisst. Joel hat vor 16 Jahren das Zepter übernommen, seit 27 Jahren betreibt seine Familie, der auch das Can Sulayetas gehört, den Chiringuito in der Bucht von Port de Sant Miquel bei der Einfahrt zu einem der luxuriösesten Anwesen Ibizas auf der Halbinsel Pas de S‘Illa. Größer könnte der Kontrast nicht sein: Während sich auf dem Multimillionenanwesen, das letztes Jahr übrigens Lionel Messi angemietet hatte, die Terrasse mit der Sonne dreht, werden im Kiosko Mojitos und Sangrías gemixt, Lamm und Steaks gegrillt (ab 15,50 bis 28,50 Euro) und Bocadillos belegt (ab 7 Euro). Das Entrecôte zählt übrigens für mich zu den besten der Insel! „Ibiza ist die Insel der Gegensätze“, weiß Joel. „Aber wir verstehen uns sehr gut mit unseren Nachbarn.“ Der Kiosko ist besonders bei Einheimischen beliebt – Urlauber scheuen wohl die von Schlaglöchern tief ausgewaschene, teils sehr steile Zufahrt. Tipp: Ab Port de Sant Miquel kann man sich für 4 Euro mit dem Boot auf die Piraten(halb)insel shutteln lassen. An dem Kiosko kann man auch Liegen (21 Euro für 2 Liegen und einen Schirm) reservieren und SUPs für 15 Euro/Stunde ausleihen. €; täglich 10 bis 20 Uhr, bis 31. Oktober, Whatsapp: +34 629 916 383
Kiosko Cala Llenya
Ein Chiringuito mit langer Tradition ist der Kiosko Cala Llenya in der gleichnamigen Bucht an Ibizas Ostküste: Am 10. Juli 1968 eröffnet, befindet sich der Kiosko seit jeher in Familienhand. Der inzwischen 96-jährige Vicente Marí Torres und seine 89-jährige Frau María Torres Guasch kommen noch täglich in ihr „Zuhause am Strand“, wie Vicente den Kiosko nennt. Die Söhne José und Esteban aka Stefano kümmern sich zusammen mit den Enkeln Carlos und Andrea sowie weiteren Mitarbeitern unglaublich freundlich um das Wohl der Gäste. „Viele kommen seit Jahrzehnten“, sagt Stefano, der sehr gut Deutsch spricht. Zusätzlich zur umfangreichen Karte mit Bocadillos (ab 5 Euro), Salaten (10 Euro) und Pizzen (ab 8 Euro) gibt es wechselnde Fisch- und Fleischgerichte vom Grill. Tipp: Abends wird es mit Kerzen auf den Tischen richtig romantisch.
Der feine, flach abfallende Sandstrand ist nicht nur bei Familien sehr beliebt. Mit einer behindertengerechten Toilette und barrierefreiem Zugang sowohl zum Chiringuito als auch ins Wasser steht die Cala Llenya auch bei Menschen mit Einschränkungen hoch im Kurs. €; täglich 9.30 bis 22 Uhr, Tel. +34 676 367 115, nur Barzahlung
Cala Escondida
Der jüngste Chiringuito Ibizas ist in vielerlei Hinsicht eine Ausnahme. Zum einen ist das 2015 eröffnete Cala Escondida ein Chiringuito, der neu hinzugekommen ist – also für den keine bestehende Konzession übernommen wurde. Zum anderen ist die Eigentümerin keine „waschechte“ Ibizenka – Tess Harmsen ist zwar auf Ibiza geboren, ihre Eltern aber sind Holländer. Und last but not least ist das Escondida Ibizas erster 100 Prozent ökologischer Chiringuito. Das ist auch der Grund, warum die Küstenschutzbehörde Costas entgegen dem Trend eine zusätzliche Lizenz nach einem neuen Ausschreibungsverfahren vergeben hat. Heißt: Der Strom kommt zu 100 Prozent aus Sonnenkollektoren, der Kiosko ist komplett aus natürlichen Materialien gefertigt, selbstverständlich werden keine Einweg-Artikel verwendet, es gibt ein Pfand-System, die Take-Away-Becher sind aus Maisstärke, die Toilette ist eine Öko-Trockentoilette ohne Wasser und Chemie und der gesamte Abfall wird recycelt.
Was das Escondida aber vor allem so besonders macht, ist die Traumlage in der Racó d'en Xic, einer kleinen Seitenbucht der berühmten Cala Comte, die für ihre magischen Sonnenuntergänge bekannt ist. Und das besonders freundliche Team rund um Tess, das die Gäste mit großartigen Drinks, einer hervorragenden Sangría und liebevoll zubereitetem Streetfood versorgt. Alles übrigens auch „para llevar“, also zum Mitnehmen. So kann man den Sonnenuntergang auch wunderbar in der kleinen Bucht, zum Beispiel vor den alten Fischergaragen, genießen. Außerdem gibt es seit 2023 sogar täglich Frühstück, Yoga-Sessions und regelmäßig Livemusik. Nur Reservierungen sind nicht möglich. €€; täglich 9 bis 22 Uhr, bis Ende Oktober, www.calaescondidaibiza.com @calaescondidaibiza
Chiringuito Can Colomaret
Frisches Bier vom Fass, Eis für die Kinder, aber auch leckere Tortilla española (16 Euro), Sardinen (16 Euro) oder Fisch und Fleisch vom Grill (20 bis 34 Euro) – der kleine Chiringuito Can Colomaret in der Cala Nova ist ein beliebter Treffpunkt von Einheimischen, Residenten und Urlaubern. Kein Wunder: Der charismatische David weiß seine Gäste zu unterhalten. Seit 43 Jahren ist der Kiosko in Familienbesitz, David ist „Manager in dritter Generation“, wie er erzählt. Der Chiringuito ist eine erfrischende Alternative zu den benachbarten Beachrestaurants Aiyanna und Atzaró Beach. „Ich sehe unsere Zukunft aber durchaus skeptisch“, verrät David. „Jedes Jahr gibt es mehr Auflagen, jedes Jahr gibt es mehr Probleme.“ €€; täglich 9:30 bis 20:30 Uhr; bis Ende Oktober; Tel. +34 620 373 633, nur Barzahlung
Hydrogen Beach Bar
Ein Kunstname, eine moderne Karte mit vielen vegetarischen Gerichten, eine professionelle Homepage, facebook- und Instagram-Kanäle, klare Statements in puncto plastic free – die Hydrogen Beach Bar ist ein Chiriringuito, das anders ist. Irgendwie jünger, irgendwie cooler. Beim Ortsbesuch war allerdings der Service ein wenig zu cool. Etwas herzlicher fände ich cooler! Und auch die Einweg-Ketchup-, Essig- und Öl-Päckchen passen irgendwie nicht ins plastic free Konzept. Aber vielleicht hab' ich nur einen schlechten Tag erwischt ... Unverwechselbar Chiringuito-like ist die Lage in der traumhaften Cala Olivera; der Kiosko ist mit viel Geschmack im modernen Boho-Stil gestaltet. Vicente, dessen Familie die Lizenz vor vier Jahren übernommen hat, hat ganz sicher ehrgeizige Ziele. Vielleicht sollte er sich dennoch ein wenig von den alteingesessenen Kollegen abschauen. €€; Dienstags bis Sonntags 12 bis 19 Uhr, bis Mitte Oktober; Whatsapp +34 608 742 604; www.hydrogenbb.com
Caló de S’Alga Beach Bar
Eine Bretterbude, weiße Plastikstühle und -tische, das dicht bebaute Siesta im Rücken, ein schöner Blick auf die Bucht von Santa Eulària und das türkis-blaue Meer vor der Nase – die Caló de s'Alga Beach Bar in Siesta unterhalb des Grand Hotel Palladium ist ein Insider-Tipp unweit von Santa Eulària für alle, die in der Nähe sind (oder hier Urlaub machen). Hier treffen sich Einheimische und Residenten bei Xabi Guasch auf eine Caña (3 Euro), einen Mojito (10 Euro), eine Sangría (0,5 Liter 10 Euro) sowie einfache, aber gute Snacks wie Bocadillos (7,50 Euro), Hamburger (7,50 Euro), Pizzabaguette (7,50 Euro) oder einen Hot Dog (5,50 Euro). Keine Frage, dass der Chiringuito seit Jahrzehnten fest in ibizenkischer Familienhand ist – exakt seit 31 Jahren. „Und daran soll sich auch so schnell nichts ändern", sagt Xabi und zapft die nächste Caña. €; täglich 10 bis 21 Uhr, bis Ende Oktober, nur Barzahlung
Fortsetzung folgt ...
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